Nachbericht: Komponieren probieren! Eintauchen in zeitgenössische Klangwelten – ein Kompositionsworkshop für Musiker*innen
LMS Eferding, im Rahmen der Bläserakademie OÖ
Am 31. März 2025 fand die erfolgreiche Durchführung des neuen Kompositions-Workshopkonzeptes der Komponistin Tina Geroldinger gemeinsam mit den Musiker*innen des Trio Zallt (Klavier – Laura Lydia Pfeffer, Querflöte – Ajda Zala Obreza, Klarinette – Tobias Eder) statt. Der Workshop richtete sich an Musiker*innen jeden Alters und zog 13 Teilnehmer*innen an, darunter viele junge Leute mit unterschiedlichem Background – von angehenden Kapellmeistern/Kapellmeisterinnen über Musiker*innen, die bereits erste Kompositionsversuche unternommen haben, bis hin zu neugierigen Neulingen.
Ziel war es, den Teilnehmern/Teilnehmerinnen einen realitätsnahen und praxisorientierten Einblick in die Welt der zeitgenössischen Musik zu geben und auf visuelle Art und Weise zu vermitteln, dass Komponieren als kreative Tätigkeit für alle möglich ist und das eigene Musizieren nachhaltig beeinflussen kann.
Zu Beginn der drei Workshopstunden widmeten wir uns der musikalischen Materialsammlung: Die Teilnehmer*innen beschrieben und analysierten markante Klänge aus ihrem Alltag in präzisen Klangbeschreibungen, die vom Trio Zallt nach deren Wünschen und Vorstellungen umgesetzt wurden. Durch ein multisensorisches Spiel, bei dem Gesten mit Klängen verknüpft wurden, entstand u.a. durch körperliche Bewegungen ein Gefühl für die zeitliche Gestaltung der Musik. Vom Solo- und Duospiel ausgehend, erkundeten wir schließlich Gruppenklänge mit allen verfügbaren Instrumenten der Teilnehmer*innen und des Trios, ehe in Kleingruppen eigene Kurzkompositionen entwickelt wurden.
Es entstanden drei vielfältige Gruppenkompositionen: Von einer Wetterszenarien-Vertonung mit klarem Sternenhimmel und Meteoriteneinschlag, über eine wohlige Winterlandschaft mit humorvollen Störfaktoren wie Quietschenten und Motorrädern, bis hin zu einer performativen Darbietung, bei der sich die Komponist*innen/Interpret*innen durch räumliche und funktionelle Überlegungen mit sozialen Strukturen auseinandersetzten.
Der prozessorientierte gestalterische Ansatz förderte die Freude am kreativen Schaffen und nahm den Druck von traditioneller Notation und theoretischen Regelwerken. Die Teilnehmer*innen konnten so ihre eigenen musikalischen Spielregeln entwerfen, damit experimentieren und mit dem ihnen bereits Vertrautem verknüpfen. Zum Abschluss des internen Präsentationskonzertes erklang noch der dritte Teil von Tina Geroldingers Komposition „Flordali“ (2021), der Grundstein der Ensemblegründung und der gemeinsamen Zusammenarbeit.
April 2025 / Tina Geroldinger